Grundlegende Kenntnisse über die Geschichte und Vorgeschichte des Lateinischen und seines Zusammenhangs mit den anderen Sprachen der indogermanischen Sprachfamilie können im altsprachlichen Unterricht nutzbringend vermittelt werden. Sowohl durch Lautwandel bedingte synchrone Irregularitäten wie diejenige im Verhältnis zwischen honor und honestus als auch diachrone Zusammenhänge wie derjenige zwischen lateinischem Iuppiter und dem griechischen Anruf Ζεῦ πάτερ können als Ausgangspunkt für die Betrachtung des Phänomens Sprachwandel allgemein und für die Erörterung spezifischer Veränderungen im Lateinischen genommen werden. Einsichten in diese Prozesse können dabei helfen, Wortschatz- und Formzusammenhänge im Lateinischen besser zu verstehen und zu lernen. Der Vortrag soll dies an ausgewählten Beispielen verdeutlichen.

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Daniel Kölligan studierte an der Universität zu Köln Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Philosophie, Klassische Philologie und Romanistik und promovierte dort mit einer Arbeit zum Thema verbale Suppletion im Griechischen. Von 2005–2008 war er Research Assistant an der Universität Oxford und Junior Research Fellow am Wolfson College. 2015 Habilitation in Köln mit einer Arbeit zur historischen Grammatik des Klassisch-Armenischen. Seit Oktober 2019 ist er Lehrstuhlinhaber für Vergleichende Sprachwissenschaft am Institut für Altertumswissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.